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10 Tage Island Roadtrip: Route, Tipps & Kosten

Islandpferde auf einer Weide

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Im Sommer 2020 erfüllte ich meiner Mama (und natürlich mir selbst) einen großen Traum. Eine gemeinsame Reise in den Norden Europas – nach Island!

Schon in meiner Teenagerzeit träumten wir beide durch unser gemeinsames Hobby, das Reiten, davon die raue Natur, die unzähligen Wasserfälle, Gletscher und Geysire zu erkunden und natürlich auch auf Islandpferden zu reiten. Da es meine erste Reise nach Island war, nahm die Planung viel Zeit und Recherche-Arbeit in Anspruch. Ein Roadtrip sollte es werden, so viel stand fest. Unsere Route für 10 Tage, meine Erfahrungen & Tipps möchte ich nun an euch weitergeben, um euch die Island Reiseplanung zu erleichtern.

In den folgenden Abschnitten findet ihr allgemeine Infos über Island, zur Lage, Anreise, Kosten und welche Reisezeit die beste ist. Anschließend teile ich meine Reiseroute für 10 Tage Island mit euch. Über das Inhaltsverzeichnis könnt ihr auch direkt zur Route springen aber vielleicht verpasst ihr dann was.

Lage, Anreise, Kosten und die beste Reisezeit für Island

Wo liegt eigentlich Island und wie lange fliegt man dorthin?

Geographisch gehört Island zu Nordeuropa und ist ein Teil von Skandinavien. Geologisch gesehen gehört Island gleichzeitig zu Europa und Nordamerika, denn die Kontinentalgrenze verläuft mitten durch die Insel, wodurch es dort zu sehr hohen vulkanischen Aktivitäten kommt.

Nach Island gibt es Direktflüge z.B. von Frankfurt aus und der dauert rund 3,5 Stunden. Manchmal sind die Direktflüge recht teuer und eine günstigere Alternative können Flüge mit Zwischenstopp z.B. über London. So kommt man auch von kleineren Flughäfen, z.B. Stuttgart nach Island. Ein Vergleich der Flugpreise lohnt sich auf jeden Fall. Das geht ganz einfach z.B. über Skyscanner.

Braucht man für Island ein Visum?

Durch das Schengenabkommen ist ist die Einreise für EU-Bürger recht simpel. Man benötigt nicht einmal einen Reisepass., der Personalausweis reicht aus. 90 Tage lang ist der Aufenthalt visumfrei.

Wann ist die beste Reisezeit für Island?

Mit dieser Frage habe ich mich auch sehr lange beschäftigt und kann, nachdem ich dort war nur bestätigen, dass es nicht DIE eine perfekte Reisezeit gibt. Grundsätzlich kann man Island das ganze Jahr über bereisen und welchen Zeitraum man wählt, hängt von den persönlichen Vorlieben und dem, was man auf Island unternehmen möchte ab.

Im Sommer z.B. Mai – August herrschen die mildesten Temperaturen. Es kann auch mal richtig warm werden, sodass man T-Shirts und Shorts auspacken kann. Es kann aber auch gut vorkommen, dass eisige Winde herrschen und es weniger als 10°C hat.

Die Vorteile im Sommer sind, dass die Straßen in der Regel alle befahrbar sind und man sich bei der Routenplanung nicht einschränken muss. Die Ringstraße einmal rund um Island ist frei und auch Fahrten ins Hochland sind möglich. Die Hochlandstraßen sind nämlich nur ab dem Frühjahr bis Ende des Sommers geöffnet, je nach Wetterlage.

Ein Weiterer Vorteil im Sommer sind die langen Tage. Die Sonne geht je nach Monat teilweise erst um 12 Uhr nachts unter aber so richtig dunkel wird es nicht. So kann man natürlich die tage voll auskosten und man hat mehr Zeit, um sich die unzähligen Sehenswürdigkeiten anzuschauen.

Ein großer Nachteil an der Sommerzeit ist, dass es eben die Hauptsaison ist. Sowohl auf den Straßen als auch direkt an den Sehenswürdigkeiten sind in dieser Zeit die meisten Touristen unterwegs.

Der Winter in Island ist sehr viel kälter und auch sehr viel dunkler, als wir es hier in Deutschland kennen. Die Tage sind kurz und je nach Monat hat man wirklich nur ein paar Stunden Sonnenlicht und Zeit die Gegend zu erkunden. Grundsätzlich kommt man im Winter viel langsamer voran, teilweise auch gar nicht, weil Straßen gesperrt und wetterbedingt nicht passierbar sind. Trotzdem hat der Winter auch seine Vorzüge! Weniger Touristen, wunderschöne Schneelandschaften und die Chance die Polarlichter zu sehen. Die hat man nämlich nur etwa ab Mitte September bis Ende März, wenn es nachts dunkel genug ist.

Wie kommt man in Island von A nach B?

Sehr viel Auswahl gibt es da auf Island nicht. Die Insel ist sehr dünn besiedelt und die Strecken zwischen einzelnen Städten und Dörfern teilweise stundenlang. Für mich ist das einzige sinnvolle Transportmittel ein eigener Mietwagen. So kann man weite Strecken bewältigen und bleibt zeitlich flexibel. Es gibt auch die Möglichkeit mit öffentlichen Bussen zu fahren aber wie die getaktet sind und welche Orte sie alle anfahren weiß ich nicht. Es soll auf jeden Fall recht mühsam sein. Ansonsten gibt es auch noch die Möglichkeit von Inlandsflügen, was vielleicht dann Sinn macht, wenn man schnell einmal quer über die Insel möchte. Aber dann verpasst man eben all die schönen Orte, die auf dem Weg liegen.

Bei der Mietwagen-Wahl ist zu bedenken, dass man in das Hochland von Island nur mit einem Wagen mit Allradantrieb fahren darf. Schließt man das von vorn hinein aus, reicht ein normaler kleiner PKW. Die Ringstraße einmal rund um Island ist größtenteils geteert und die kleineren Straßen, z.B. zu Sehenswürdigkeiten sind einfach befahrbare Schotterstraßen.

Möchte man auch eine Tour ins Hochland einplanen, lohnt es sich direkt einen geländetauglichen Mietwagen mit Allradantrieb zu buchen. Man muss sich aber auf jeden Fall bewusst sein, dass einige der Hochland-Straßen sehr anspruchsvoll sind und teilweise auch Flüsse durchquert werden müssen. Hier ist es also von Vorteil, wenn man geübter Gelände-Fahrer ist. Es gibt aber auch etwas einfachere Routen für Hochland-Anfänger. Ein Beispiel dafür nenne ich euch später, wenn ich zu meiner Route komme.

Was kosten 10 Tage Island?

Die genauen Kosten hängen natürlich etwas von den eigenen Ansprüchen ab. Vor allem was die Unterkünfte und die Verpflegung angeht und wie viele Ausflüge man plant.

Hotels sind in Island grundsätzlich teurer als z.B. Airbnb’s oder Gasthäuser. Lebensmittel im Supermarkt sind auch eher hochpreisig, weshalb wir uns dagegen entschieden haben selbst zu kochen, obwohl wir in fast jeder Unterkunft die Möglichkeit gehabt hätten. Einfache Restaurants sind verhältnismäßig teuer, so zahlt man schonmal schnell 20-25 € für eine Pizza. Gehobenere Küche ist hingegen verhältnismäßig günstiger, sodass man dort das bessere Preis-Leistungsverhältnis bekommt. Wir hatten in fast allen Unterkünften Frühstück inklusive und sind abends immer im Restaurant Essen gegangen. Für Vorspeise & Hauptspeise inkl. Getränke kommt man mit 40 € pro Person gut hin.

90% der Sehenswürdigkeiten auf Island sind kostenlos. Bei einem einzigen Wasserfall haben wir Parkgebühren gezahlt, ansonsten kann man sich alles völlig kostenlos anschauen. Geführte Touren hingegen sind nicht ganz günstig. Wir haben lediglich eine Whale Watching Tour und einen Ausritt gebucht.

Ich habe euch eine grobe Übersicht über die Kosten unserer Island-Reise erstellt:

  • Flüge pro Person: 250 €
  • Zugticket zum Flughafen pro Person: 40 €
  • Mietwagen für 11 Tage (4×4): 905 €
  • Benzinkosten (für 2.700 km): 315 €
  • Unterkünfte für 2 Personen (10 Nächte): 737 €
  • Whale Watching pro Person: 95 €
  • Ausritt pro Person: 90 €
  • Essen für zwei Personen (10 Tage): 750 €

Insgesamt kostete uns die 10-tägige Islandreise so rund 1.800 € pro Person.

Unsere Route für 10 Tage Island im Sommer

Allgemeine Infos zur Routenplanung

Erstmal etwas Allgemeines vorweg, bevor ich zu unserer Route im Detail komme. Mit der Routenplanung habe ich tatsächlich die meiste Zeit verbracht, da es hier gefühlt unendlich viele Möglichkeiten gibt. Die große Frage, die ich mir stellte, war: „Wie viel schafft man in welcher Zeit?“ Wenn man noch nie in Island war, ist das wirklich schwer einzuschätzen, da man die Strecken, Entfernungen und Straßengegebenheiten nicht kennt.

Die wohl bekannteste Route ist die Ringstraße einmal um Island. Insgesamt sind das über 1.300 km. Bei einer Aufenthaltsdauer von 10 Tagen kann man das gut schaffen. Ist man nur 4-7 Tage in Island würde ich davon abraten, da man sonst zu viel Zeit im Auto verbringt. In diesem Fall würde ich mich auf 1-2 Regionen beschränken. Für einen sehr kurzen Aufenthalt eignet sich zum Beispiel der Süden Islands, da hier die höchste Dichte an Sehenswürdigkeiten ist und man keine allzu langen Strecken zurücklegen muss.

Bei unserer 10-tägigen Tour haben wir uns dafür entschieden einmal um die komplette Insel, also die Ringstraße zu fahren, da die verschiedenen Regionen im Norden, Osten, Süden und Westen so unterschiedlich sind und wir von allem einen Eindruck bekommen wollten. Zusätzlich haben wir noch einen Tag für die Snæfellsnes Halbinsel im Westen Islands eingeplant, die etwas abseits der Ringstraße liegt. Da man von der Ringstraße abfahren muss und die Halbinsel Snæfellsnes recht weitläufig ist, sollte man hier mindestens einen Tag und bestenfalls auch eine Übernachtung einplanen.

Die Westfjorde haben wir aus Zeitgründen ausgelassen, da man hierfür nochmals lange Strecken abseits der Ringstraße zurücklegen müsste. Die Westfjorde sollen wirklich sehr schön sein, aber man kann hier tatsächlich einen kompletten Urlaub verbringen, so viel gibt es dort zu sehen.

Für mich stand zudem fest, dass ich zumindest eine Tour ins Hochland im Insel-Inneren machen möchte, daher hatte ich dafür ebenfalls einen extra Tag eingeplant. Bedenkt hier aber, dass ihr für Hochland-Touren auf jeden Fall einen geländetauglichen Allrad-Wagen benötigt, da es hier keine befestigten Straßen gibt. Letztendlich war unsere Route also aufgeteilt in:

  • 8 Tage entlang der Ringstraße
  • 1 Tag zusätzlich für die Snæfellsnes Halbinsel
  • 1 Tag zusätzlich für eine Hochland-Tour

In dieser Karte habe ich euch unsere Route inklusive der einzelnen Tages-Etappen und Übernachtungs-Orte eingezeichnet:

Unsere Island Route für 10 Tage

Unsere Route im Detail

Tag 1 – Ankunft & Reykjavík

Bunte Häuser an Hafenpromenade Reykjavik

Die Hafenpromenade in Reykjavík

Den Ankunftstag haben wir dafür genutzt, um uns die Hauptstadt Reykjavík anzuschauen. Hier haben wir auch unsere erste Nacht verbracht (Hotel Klettur / 89€ pro Nacht inkl. Frühstück). Das Hotel war vollkommen in Ordnung und für Reykjavík auch recht günstig. Auch die Lage war super, um die Hauptstadt zu Fuß zu erkunden.

Boote im Hafen Reykjaviks

Da der Flughafen sich nicht in Reykjavík selbst befindet, sondern eine knappe Stunde Fahrtzeit außerhalb, empfehle ich den Mietwagen direkt vom ersten Tag an zu buchen und am Flughafen abzuholen. Die Taxifahrt nach Reykjavík ist vermutlich teurer als der Mietwagen für den ganzen Tag.

Tag 2 – Snæfellsnes Halbinsel

Direkt morgens ging es für uns weiter in Richtung Snæfellsnes Halbinsel nord-westlich von Reykjavík. Bis zur Halbinsel ist man ca. 2 Stunden mit dem Auto unterwegs, trotzdem sollte man mindestens einen ganzen Tag mit Übernachtung einplanen, da es dort vieles zu sehen gibt. Die Sehenswürdigkeiten kann man alle der Reihe nach anfahren, wenn man die Straße an der Küste entlang wählt.

Meine Tipps für die Snæfellsnes Halbinsel sind:

  • Ytri Tunga Beach: Ein schöner Strand an dem man Kegelrobben beobachten kann
  • Búðakirkja: Eine schwarze Kirche mitten im Nirgendwo
  • Rauðfeldar Canyon: Von der Straße aus sieht dieser Canyon eher unscheinbar aus, aber es lohnt sich den kurzen Weg vom Parkplatz dorthin zu gehen. Man kann auch in den Canyon hineinlaufen und dem Flusslauf folgen
  • Lóndrangar: Eine Steilküste mit tollem Ausblick und vielen Vögeln
  • Saxhóll Krater: ist ein ehemaliger Krater, den man per Treppe besteigen kann. Nicht sehr spektakulär aber doch irgendwie cool die Vorstellung, dass dieser Vulkan mal Lava gespuckt hat
  • Skarðsvík Beach: Ein kleiner schöner schwarzer Sandstrand
  • Svöðufoss: Ein wirklich schöner Wasserfall, der scheinbar noch nicht so bekannt ist. Zumindest waren wir ganz alleine dort.
  • Ólafsvík: Ólafsvík ist die nächstgrößere Stadt und hier sind wir zum Abendessen (Hraun Veitingahús) eingekehrt, wo es wirklich sehr leckeres Essen gab. In diesem Örtchen kann man übrigens auch Whale Watching Touren machen und Orcas sehen. Im Winter, Frühling und Frühsommer (März-Juni) hat man die besten Chancen.
  • Kirkjufell & Kirkjufellsfoss. Hier haben wir auch in einem wundervollen Airbnb mit grandiosem Ausblick übernachtet. (Grasteinn / 100€ pro Nacht) Über meinen Empfehlungs-Link bekommst du 40 € für deine erste Buchung bei Airbnb geschenkt.

Búðakirkja

Landschaft auf Snæfellsnes

Lóndrangar

Svöðufoss

Kirkjufell

Tag 3 – der raue Norden Islands

Nach einem gemütlichen Frühstück in unserem Airbnb ging es an Tag 3 weiter Richtung Norden, die längste Etappe unserer Reise mit knapp 5 Stunden Fahrtzeit. Da wir eine weite Strecke vor uns hatten, haben wir für diesen Tag nur ein paar wenige Stopps eingeplant:

  • Kolugljúfur Canyon: liegt etwas abseits der Ringstraße aber ein kurzer Abstecher lohnt sich. Ein sehr schöner Canyon mit Wasserfällen
  • Hauganes: Ein kleines nettes Fischerdorf mit guten Restaurants. Von hier aus sind ebenfalls Whale Watching Touren möglich.
  • Akureyri: die zweitgrößte Stadt Islands

Hauganes

Islandpferde auf einer Weide

Islandpferde im Norden Islands

Ganz in der Nähe von Akureyri lag unser Ziel und unsere nächste Unterkunft für eine Nacht, das Rjupa Guesthouse (81€ pro Nacht inkl. Frühstück). Ein kleiner Hof mit gemütlichen Zimmern, vielen selbst gemachten Speisen zum Frühstück und der wohl nettesten Gastgeberin überhaupt. Eine absolute Empfehlung!

Tag 4 – Whale Watching in Húsavík und das Gebiet Mývatn

Bevor es weiter in Richtung Osten ging, hatten wir für Tag 4 noch eine Whale Watching Tour im wohl bekanntesten Ort dafür eingeplant – Húsavík. Ein süßer kleiner Ort direkt an der Küste umgeben von wunderschöner Landschaft.

Húsavík

Auf dem Weg dorthin haben wir uns noch den Wasserfall „Goðafoss“ angeschaut. Leider hatten wir dort mit dem Wetter ziemliches Pech! Glücklicherweise wurde unsere Whale Watching Tour aufgrund der Wetterverhältnisse aber nicht abgesagt. Auch wenn es sehr kalt, windig und ungemütlich war, wollten wir uns das ungern entgehen lassen.

Wir hatten uns für die „abenteuerlichere“ Tour mit dem Speedboot (bei Gentle Giants Whale Watching) entschieden und es hat sich sehr gelohnt! Wir haben tatsächlich mehrere Wale gesehen, einen Buckelwal sogar direkt neben unserem Boot. Auf so einem kleinen Speedboot ist man da schon sehr nah dran. Ein weiteres Highlight war der kurze Abstecher vorbei an einer ganz kleinen Insel, auf der im Sommer tausende Papageientaucher nisten. Vom Boot aus konnten wir die niedlichen „Puffins“ eine Weile beobachten.

Die Landschaft um Húsavík

Papageientaucher

Durchgefroren, aber glücklich kehrten wir von unserer Whale Watching Tour mit Gentle Giants Whale Watching zurück und wärmten uns erstmal im Café nebenan auf. Hier gibt es übrigens auch fantastische Crêpes!

Anschließend ging es für uns weiter in die Region rund um Mývatn. Wenn ihr noch etwas mehr Zeit mitbringt, könnt ihr im Norden auch noch den „Diamond Circle“ einplanen. Die meisten kennen nur den bekannten „Golden Circle“ im Süden Islands, jedoch findet ihr auch auf dem Diamond Circle einige lohnenswerte Sehenswürdigkeiten und Naturspektakel!

Der See Mývatn in der Mitternachtssonne

Unsere nächste Unterkunft, die wir ansteuerten, hatte eine sehr schöne Lage, direkt am See Mývatn (Sel Hotel Mývatn / 100€ pro Nacht inkl. Frühstück). Immernoch etwas durchgefroren von der Whale Watching Tour haben wir den Tag ganz entspannt im nahegelegenen Mývatn Nature Bath ausklingen lassen. Das ist ein natürliches Geothermalbad, das weniger überlaufen und kleiner als die bekannte Blue Lagoon im Süden Islands ist. Auch der Eintritt ist dort etwas günstiger. Wenn ihr einige Tage vorher online bucht könnt ihr sogar noch etwas mehr sparen, denn da gibt es oft Angebote.

Ganz in der Nähe des Mývatn Nature Baths befindet sich auch das weitläufige Hverir Geothermalgebiet östlich des Námafjall-Bergrückens. Das solltet ihr euch auf jeden Fall anschauen, denn überall brodelt und dampft es, sodass man sich wie in einer anderen Welt fühlt.

Hverir Geothermalgebiet

Tag 5 – der Osten Islands

Nach einem entspannten Abend im Thermalbad ging es an Tag 5 direkt weiter in Richtung Osten (3h reine Fahrtzeit). Unser Ziel: die kleine Stadt Seyðisfjörður in den Ostfjorden. Auf dem Weg dorthin hatten wir aber noch einen besonderen Zwischenstopp eingeplant – den Stuðlagil Canyon.

Stuðlagil Canyon

Es gibt zwei Möglichkeiten sich den besonderen Canyon aus schwarzen Basalt-Säulen und türkis-blauem Wasser aus nächster Nähe anzuschauen.

1. Anfahrt mit dem Auto direkt bis zum Stuðlagil Canyon (Westseite)

Ihr folgt Google Maps bis zum Ziel, dann könnt ihr mit dem Auto direkt bis zum Canyon vorfahren und ihr steht auf der Seite des Canyons, an der Aussichtsplattformen erbaut wurden. Auf dieser Seite gibt es aber keine Möglichkeit (auf sicherem Weg) nach unten ans Wasser zu gelangen.

2. Wanderung zum Stuðlagil Canyon (Ostseite)

Ihr folgt Google Maps bis ihr auf der Schotterstraße angekommen seid, folgt dieser noch ein paar Kilometer und biegt dann aber links Richtung „Klaustursel“ ab, anstatt den Schildern geradeaus Richtung Stuðlagil Canyon zu folgen. Hier geht es ein kurzes Stück bergab und dann seht ihr schon einen Parkplatz vor den zwei Brücken. Hier könnt ihr euer Auto abstellen und von dort aus zu Fuß weitergehen. Ihr überquert die Brücke, biegt rechts ab und folgt dem Fluss ca. 4 km, bis ihr am Canyon ankommt. Die Strecke ist größtenteils flach und einfach begehbar. Auf diesem Weg kommt ihr auf die andere Seite des Canyons, auf der es auch die Möglichkeit gibt hinunter in den Canyon zu steigen. Die kurze Wanderung lohnt sich auf jeden Fall und ich würde euch diesen Weg empfehlen.

Wählt ihr den längeren Weg, solltet ihr insgesamt auf jeden Fall einen halben Tag einplanen. Schon am Canyon selbst haben wir locker zwei Stunden verbracht, da man sowohl oben als auch unten entlang gehen kann und wir aus dem Staunen und Fotos knipsen gar nicht mehr rausgekommen sind. Dieser Canyon ist also auf jeden Fall einen Besuch wert.

Gegen Mittag ging es mit dem Auto dann weiter auf die nächste Etappe unserer geplanten Strecke. Über einige Waldgebiete und Berge führte die Straße bis zu den Ostfjorden. Allein die Strecke war schon so schön, dass wir mehrmals angehalten haben, um den Ausblick zu genießen. So wurde es recht spät, bis wir unser Ziel in Seyðisfjörður erreichten. Zum Glück ist es im Sommer auf Island ja aber quasi durchgängig hell.

Seyðisfjörður

Übernachtet haben wir in einem netten kleinen Hotel direkt an der bekannten Regenbogenstraße und mit Ausblick auf den See. (Við Lónið Guesthouse / 100€ pro Nacht). Ein superleckeres Abendessen gab es im Restaurant eines anderen Hotels die Straße runter (Hótel Aldan).

Die bekannte Regenbogenstraße in Seyðisfjörður

Tag 6: Gletscherlagunen & schwarze Sandstrände

Tag 6 starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück im Nachbarhotel, in welchem wir schon zum Abendessen waren. Hier gibt es ein reichhaltiges Buffet zu einem fairen Preis. Gestärkt konnte es dann auf unserer Route weitergehen. Wir verließen die Ostfjorde und setzten unsere Reise in Richtung Süden fort. Unser Ziel für diesen Tag war Islands größte Gletscherlagune. Sie ist von der Ringstraße aus nicht zu verfehlen und auch den großen Parkplatz sieht man schon von weitem.

Gletscher Lagune

Hier merkten wir, dass es direkt touristischer wurde je weiter wir in den Süden Islands kamen. Trotzdem war die Gletscherlagune eines unserer Highlights. Die Atmosphäre, die die gewaltigen Eismassen ausstrahlen ist einfach unbeschreiblich. Zugleich herrscht an diesem Ort aber auch eine merkwürdige Stimmung, die einen nachdenklich werden lässt. Hautnah erlebt man dort das Gletschersterben und die Ausmaße der Erderwärmung. Man kann die Eisbrocken dabei beobachten, wie sie von der Strömung hinaus aufs Meer getragen werden.

Einige Meter weiter am „Diamond Beach“ entsteht hierdurch ein Naturspektakel. Die Eisbrocken, welche auf das Meer hinaustreiben, werden von den Wellen wieder angespült. Sie stranden an einem schwarzen langen Sandstrand und sehen im Sonnenlicht aus wie funkelnde Diamanten. Daher hat der Strand seinen Namen.

Die Gletscher Lagune und der Diamond Beach liegen praktisch direkt nebeneinander. Wenn ihr nun der Ringstraße weiter Richtung Westen folgt, gibt es kurz nach der Gletscher Lagune nochmals einen Abzweig auf einen kleineren Parkplatz. Von dort aus läuft man über einen kleinen Hügel und dahinter befindet sich eine weitere Lagune. Wir haben den Ort durch Zufall entdeckt und er ist einfach wunderschön! Dort ist es viel ruhiger, man ist der Gletscherzunge noch näher und die ganze Atmosphäre dort ist einfach intimer. Ihr findet den Ort, wenn ihr „Fjallsárlón Iceberg boat tours“ bei Google Maps eingebt. Dort haben wir total die Zeit vergessen, die Ruhe und das Abendlicht genossen.

Für die kommende Nacht hatten wir ein Hotel in der kleinen Ortschaft Hof ganz in der Nähe gebucht (Adventure Hotel Hof /135€ pro Nacht inkl. Frühstück). In dieser Gegend sind Unterkünfte rar und verhältnismäßig teuer. Da es dort keine Möglichkeit gab zu Abend zu essen, fuhren wir zum nächsten Hotel mit Restaurant (Foss Hotel Glacier Lagoon). Das Essen dort war wirklich sehr gut aber gehoben! Das macht sich dann natürlich auch preislich bemerkbar.

Tag 7: Weiter entlang der Südküste Islands

An Tag 7 sollte es weiter entlang der Südküste bis Selfoss gehen. Auf dem Weg dorthin gibt es viel zu sehen und wir hatten einige Stopps eingeplant. Sandstrände, Steilküsten, Canyons, Wasserfälle – der Süden hat wirklich einiges zu bieten und man muss aufpassen, dass man sich nicht zu viel vornimmt. Diese Sehenswürdigkeiten haben wir uns angeschaut und der Tag verging wie im Flug:

  • Fjaðrárgljúfur Canyon
  • Die Stadt Vík und der Black Sand Beach
  • Dyrhólaey Valley (Hier kann man Puffins sehen)
  • Skógafoss: einer der bekanntesten Wasserfälle Islands

Vík

Skógafoss

Dyrhólaey Valley

Puffins

Fjaðrárgljúfur Canyon

Reynisfjara Black Sand Beach

Unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte war ein sehr familiärer Pferdehof, der etwas abseits der Ringstraße aber sehr idyllisch lag. (Arabær Pferdehof / zwei Übernachtungen, 45€ pro Nacht). Über meinen Empfehlungs-Link bekommst du 40 € für deine erste Buchung bei Airbnb geschenkt.

Tag 8: Strand-Ausritt auf Islandpferden

Die Übernachtungen auf einem Pferdehof hatten wir bewusst ausgewählt, da man dort vor Ort auch Ausritte machen konnte. An Tag 8 hatten wir also ausnahmsweise keine große Strecke mit dem Auto vor uns, sondern einen 3-stündigen Ausritt entlang der wunderschönen schwarzen Strände im Süden geplant.

Da zu dieser Zeit kaum andere Gäste da waren, hatten wir das Glück einen privaten Ausritt machen zu können. Zu zweit mit der Tochter der Familie als Begleitung. Je nach Reiterfahrung werden die Ausritte an die Fähigkeiten angepasst. Man kann also auch als totaler Reitanfänger geführte Schrittausritte machen, sich aber auch auf lange Galopp-Strecken entlang des Flussbetts Richtung Strand freuen, wenn man Lust darauf hat.

Ausritt am Strand

Die Gegend eignet sich hervorragend für Ausritte und es war ein einmaliges Erlebnis. Außer einer kleinen Robbe am Strand begegneten wir niemandem auf unserem 3-stündigen Ausritt.

Am Nachmittag stiegen wir dann doch nochmal ins Auto, denn zwei Wasserfälle, die wir uns eigentlich am Vortag anschauen wollten, hatten wir zeitlich nicht mehr geschafft. Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt nochmal loszufahren, denn diese beiden Wasserfälle sind wirklich besonders.

Der Seljalandsfoss, hinter dem man entlang gehen kann, und tolle Lichteffekte entstehen, wenn die Sonne scheint.

Seljalandsfoss

Ein paar Meter weiter ist ganz versteckt ein weiterer, wirklich schöner Wasserfall. Geht Richtung Campingplatz und dann auf der rechten Seite durch die Felsspalte. Ein Poncho ist für beide Wasserfälle von Vorteil, da man hier auf jeden Fall nass wird. Aber es lohnt sich!

Tag 9: Der Golden Circle

An unserem vorletzten Tag erkundeten wir weiter den Süden Islands und die wohl meist besuchten Sehenswürdigkeiten auf dem „Golden Circle“.

Vor allem für Tagestouristen, die nur einen sehr kurzen Aufenthalt oder Stop-Over in Island planen, ist der Golden Circle sehr attraktiv, da man ihn von Reykjavík oder auch vom Flughafen aus innerhalb eines Tages anschauen kann. Daher ist auf dieser Route auch einiges los. Mit großen Reisebussen werden Tagestouren zum Golden Circle von Reykjavík aus angeboten.

Auf dem Golden Circle findet ihr eine Reihe von Sehenswürdigkeiten. Die Kontinentalspalte, mehrere Wasserfälle und natürlich die berühmten Geysire.

Zwischen zwei Kontinenten

Gullfoss

Am Ende des Tages ging es weiter in unsere letztes Airbnb, welches etwas mehr im Landesinneren bei Sólheimar lag (Selholt/60€ pro Nacht). Ein guter Ausgangspunkt für unsere geplante Tour ins Hochland am nächsten Tag. Über meinen Empfehlungs-Link bekommst du 40 € für deine erste Buchung bei Airbnb geschenkt.

Tag 10: Hochland Tour nach Kerlingarfjöll

Ich wollte auf keinen Fall ins Island gewesen sein und nicht zumindest eine Tour ins Hochland gemacht zu haben. Das Beste haben wir uns natürlich für den Schluss aufgespart. Vielleicht auch aus Angst, unseren Mietwagen in einem Fluss zu versenken und dann nicht weiterfahren zu können 😀

Es gibt viele verschiedene Routen im Hochland und die „Straßen“ sind unterschiedlich schwer zu befahren. Manche Routen sollte man sich nur zumuten, wenn man wirklich Gelände-erprobt ist, da teilweise auch Flüsse durchquert werden müssen.

Ich habe für uns eine eher Anfänger-taugliche Route ins Hochland gewählt, die trotzdem einiges zu bieten hatte. Es ging in das geothermale Gebiet Kerlingarfjöll. Früher musste scheinbar auch hier ein Fluss durchquert werden, mittlerweile wurden hier aber Brücken gebaut, was es wesentlich einfacher und sicherer macht.

Trotzdem solltet ihr bevor ihr eine Tour ins Hochland plant vorab die Straßenverhältnisse und Wetterbedingungen online checken. Auf www.road.is findet ihr tagesaktuelle Infos dazu, welche Routen befahrbar sind und welche nicht. Grundsätzlich sind Touren ins Hochland nur in den Sommermonaten möglich, je nach Wetterlage ungefähr zwischen Ende Juni und September. In den restlichen Monaten des Jahres sind die Strecken nicht befahrbar.

Da die Fahrt nach Kerlingarfjöll insgesamt 5 Stunden in Anspruch nimmt, ging es für uns direkt morgens los. Mit unserem Dacia Duster waren wir auf jeden Fall gut gerüstet. Die Schlagloch-reichen Wege fordern auf jeden Fall jede Menge Konzentration und man kommt auch nicht sonderlich schnell voran aber die Strecke war für mich als Anfänger sehr gut machbar.

Auch für diese Tour hatten wir wieder Google Maps genutzt und „Kerlingarfjöll“ als Ziel eingegeben. Wenn ihr beim Kerlingarfjöll Mountain Resort ankommt, geht der Weg noch weiter geradeaus den Berg hoch. Das ist das letzte und auch das anspruchsvollste Stück aber wenn ihr hier weiterfahrt kommt ihr direkt bis zu einem Parkplatz, von wo aus ihr das Geothermalgebiet zu Fuß erkunden könnt.

Das Geothermalgebiet Kerlingarfjöll

Wir hatten uns bereits das Hverir Geothermalgebiet angeschaut aber das hier hatte nochmals eine andere Dimension. Wir fühlten uns wie auf einem anderen Planeten und das Gebiet erstreckt sich so weit, dass man hier wirklich Stunden verbringen kann. Natürlich haben wir auch einige Bilder und Videos gemacht und so verbrachten wir dort bestimmt drei Stunden, bevor es wieder die gleiche Strecke zurückging.

Wie auf einem anderen Planeten

Das war wirklich ein gelungener Abschluss und ich kann euch eine Tour ins Hochland nur empfehlen. Dort erlebt man nochmal ein ganz anderes und noch unberührteres Island.

Am nächsten Tag ging es für uns dann ganz früh morgens leider wieder zurück an den Flughafen, wo wir unseren Mietwagen abgaben und in das Flugzeug zurück nach Frankfurt stiegen. Es wird aber garantiert nicht unsere letzte Reise nach Island gewesen sein!

Noch mehr Bilder & Videos von Island findet ihr auf meinem Instagram Account. im Feed und in meinem Island Highlight

 

 

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